Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen. Bei weiteren Fragen schreiben Sie mir gern!

Was sind Faszien?
Die Arbeit mit den Faszien und ihre Bedeutung für einen gesunden und gut funktionierenden Körper ist in aller Munde und Gegenstand andauernder Forschung. Faszien sind integrale Bestandteile unseres Körpers und sie durchziehen ihn in Form eines Netzwerks gesamthaft. Es gibt keinen Raum in unserem Körper, der nicht Bestandteil des Fasziennetzwerks wäre. Man unterscheidet grob oberflächliche und tiefer liegende Faszienschichten, sie umhüllen sowohl jeden Knochen als auch jeden Muskel und jedes Organ, sogar die einzelnen Zellen unseres Körpers sind in dieses Fasziennetzwerk eingebettet. Faszien reagieren auf Druck und auf Zug, und werden als das "Organ der Form" bezeichnet. Sie sind ein Organ, da sie reich an nervösen Rezeptoren sind, die Reize empfangen und auf sie reagieren. Sie geben unserem Körper die Form, da sie auf Druck und Zug von innen und außen mit Formanpassung reagieren. Faszien sind äußerst viskos, das heißt, sie gleiten aufeinander und aneinander vorbei. Tun sie das nicht, verhärten sie durch verstärkte Kollagenanreicherung und verkleben, was sich beeinträchtigend auf den Ablauf von Körperfunktionen (Atmung, Bewegung, Organtätigkeit) auswirken und Schmerzen sowie generelles Unwohlsein auslösen kann. 
Eine Dokumentation von 2016 verdeutlicht die Forschungsarbeit internationaler Mediziner:innen und zeigt das Potenzial von faszienmanipulativen Behandlungsmethoden (wie z.B. Strukturelle Integration oder Rolfing®) bei Schmerzerkrankungen auf. Hier gelangen Sie direkt zum Film, in dem u.a. der Manualtherapeut Thomas Myers, Deutschlands führender Faszienforscher Dr. Robert Schleip und Prof. Carla Stecco, Inhaberin des Lehrstuhls für Anatomie an der Universität Padua, zu Wort kommen und über ihre Forschungsergebnisse sprechen. 

Warum kommen Klient:innen zur "Strukturellen Integration"?
Die Mehrheit der Klient:innen findet zur "Strukturellen Integration," um mehr körperliches und geistiges Wohlbefinden zu erlangen, beispielsweise vor und nach Operationen, nach Geburten und/oder um körperliche Dysbalancen, die sich in Ermüdungserscheinungen oder gar Schmerzen äußern, auszugleichen und dem Körper ins Lot zu helfen. Strukturelle Integration erhöht zudem die eigene Körperwahrnehmung. Dies kann zu effizienterer Nutzung des Körpers führen, beispielsweise im Sport aber auch in Berufen, die eine nur anteilige Körperbelastung bedingen (Musiker, Handwerker, sitzende Tätigkeiten). Einen guten Einblick darüber, wie eine Sitzung abläuft und was erwartet werden kann, erhalten Sie zum Beispiel in diesem Video und auch in diesem Fernsehbeitrag

Hilft "Strukturelle Integration" bei...? 
Bei bestimmten Beschwerden im Bewegungsapparat, wie zum Beispiel bei Rücken- und Ischiasbeschwerden, Spannungskopfschmerzen, Spannungen in Nacken und Schulter, Bewegungseinschränkungen der Gelenke u.ä., ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass "Strukturelle Integration" helfen kann. Ebenso kann Strukturelle Integration bei Beschwerden an inneren Organen hilfreich sein. Ziel der "Strukturellen Integration" ist zwar nicht in erster Linie das Beheben von Symptomen, sondern in einer ganzheitlichen Herangehensweise körperliche und mentale Gesundheit zu erreichen. Liegt die Ursache Ihrer Beschwerden aber mindestens teilweise in ungünstiger Struktur und Haltung, oder in belastender Bewegung, dann stehen die Chancen dafür gut, dass sich Ihre Beschwerden bessern.

Bleiben die positiven Effekte von Rolfing® erhalten?
Rolfing®-Sitzungen bieten eine große Chance für bleibende Veränderungen. Wie gut dies im Einzelfall gelingt, hängt von der Ausgangssituation ab. So spielen z.B. Ihr Alter, Ihr Allgemeinzustand und Ihre Körperhaltung eine Rolle. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von psychischen Faktoren, die die Dauerhaftigkeit der Resultate beeinflussen: Wie groß ist Ihre Bereitschaft zur Veränderung? Wie aktiv nehmen Sie am Prozess teil? Meist ist es so, dass Sie bereits nach nur einer Sitzung ein neues Körpergefühl entwickeln und Spannung schneller wahrnehmen und als unangenehm empfinden. Erfahrungsgemäß werden Sie schon deshalb eine möglichst mühlelose, spannungsfreie Körperhaltung suchen und einnehmen wollen. Auch dem Körper "gefällt" das, denn er bevorzugt Haltungen, in denen die Körpersysteme (Muskeln, Organe, etc.) störungsfrei und ökonomisch arbeiten können. Je häufiger Sie die neuen Haltungen und Bewegungsmuster erproben und als angenehmes neues Körpergefühl empfinden, desto schneller werden alte, weniger angenehme Muster verblassen.

Wie läuft eine Sitzung ab?
Neben dem selbstverständlichen Anamnesegespräch beginnt jede Sitzung damit, dass ich Ihren Körper (mit Unterwäsche bekleidet) in Ruhe und Bewegung betrachte und berühre (wir nennen das "Body Reading") und dadurch einen visuellen und taktilen Eindruck von Ihrer körperlichen Struktur erhalte. Die eigentliche "Sitzung" findet dann auf einer bequemen Therapieliege statt, oft auch im Sitzen und ab und an im Stehen. Oft beschließen kurze Körperübungen, mit der Ihr Organismus die Impulse der eigentlichen manuellen Arbeit verinnerlicht, die Sitzung. Einen guten Eindruck davon, wie eine Sitzung abläuft, finden Sie in diesem Fernsehbeitrag.   

Tut das weh?
Eine Sitzung ist zwar keine Wellnessbehandlung, soll und darf sich jedoch immer gut anfühlen. Das Ausmaß der Berührung reicht von sanft bis intensiv, und Sie sollten während der Sitzung durchwegs das Gefühl haben, dass Ihnen das, was Ihnen widerfährt, gut tut. Sie sprechen einfach an, wenn Ihnen eine Berührung unangenehm sein sollte; Intensität und Ausmaß können jederzeit angepasst werden. 

Wie oft muss ich kommen?
In der traditionellen Methode wird die "Strukturelle Integration" in einer Serie von zehn Sitzungen angeboten. Diese Herangehensweise hat sich als äußerst effektiv bewährt, um tiefgreifende und vor allem nachhaltige Veränderungen auf körperlicher und mentaler Ebene zu bewirken. In jeder dieser zehn Sitzung werden verschiedene Bereiche des Körpers adressiert, wie z.B. die Atemräume, oberflächliche und tief liegende Faszienschichten des Rückens, der Füße und Beine, Hals, Nacken und Kopf etc.. Die Sitzungen folgen einer systematischen Herangehensweise und bauen aufeinander auf. Der ideale Abstand zwischen den einzelnen Sitzungen liegt bei drei bis vier Wochen, somit erstreckt sich der Prozess über einen Zeitraum von mehreren Monaten. 
Die 10er-Serie ist ein sinnvolles Ganzes, aber  auch kürzere Behandlungsserien oder einzelne Sitzungen sind sinnvoll. Wenn Ihr Ziel z. B. nur kurzfristige Linderung von Beschwerden ist, wenn Sie Ihre Performance für die Arbeit in der Öffentlichkeit oder beim Sport verbessern möchten, Ihren Körper bei der täglichen Arbeit und in der Freizeit in Haltung und Bewegung effizienter nutzen möchten, bringen eine bis drei Sitzungen oft schon gute Ergebnisse.

Woher kommt eigentlich der Begriff "Rolfing®"?
Der Name "Rolfing®" leitet sich von der Begründerin der Methode ab, Dr. Ida Pauline Rolf. Sie war eine der ersten Frauen, die in den USA in den Bereichen Biochemie und Physiologie erfolgreich promoviert hatten und sie forschte insbesondere im Bereich des menschlichen Bindegewebes, den Faszien. Aus ihren Forschungsergebnissen, ihren Erfahrungen mit Yoga, Feldenkrais und der praktischen Arbeit mit Menschen entwickelte sie ihre eigene Methode, körperliche und seelische Probleme zu behandeln, die aus einer kompensatorischen Struktur des Körpers entstehen. Sie nannte ihre Methode deshalb "Strukturelle Integration", doch bürgerte sich bald die Kurzbezeichnung "Rolfing®" ein. Anfang der 70er Jahre gründete sie ihr eigenes Institut in Boulder, Colorado, wo sie bis zu ihrem Tode 1979 lehrte.

Warum lese ich auf Ihrer Webseite etwas von "Struktureller Integration" statt von "Rolfing®"?
Der Begriff "Rolfing®" ist als Marke geschützt und darf nur von denjenigen öffentlich verwendet werden, die ihre Zertifzierung zum Certified Rolfer® erhalten haben und Mitglied in der European Rolfing Association sind. Dies ist bei mir ab vsl. März 2025 der Fall, weswegen ich statt "Rolfing®" zunächst "Strukturelle Integration" zu verwenden habe. 

Kann ich die Kosten für meine Sitzungen irgendwo einreichen oder geltend machen?
In Österreich und in der Schweiz ist Rolfing® als Heilmethode anerkannt. Hierzulande unterstützen bislang nur wenige Krankenkassen "Strukturelle Integration". Es gibt jedoch gesetzliche und private Krankenkassen, die die Methode bereits als präventive Maßnahme bezuschussen, teilweise in Form eines Bonushefts. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse danach, ob "Strukturelle Integration" bzw. Rolfing® bezuschusst oder übernommen wird.  
"Strukturelle Integration" ist bei vielen Finanzämtern als Heilmethode anerkannt. Die Kosten dafür sind deshalb (soweit nicht durch eine Krankenversicherung abgedeckt) als Sonderausgaben absetzbar. Da sich die Richtlinien dafür immer wieder ändern, wenden Sie sich bitte für genauere Einzelheiten an Ihren Steuerberater.

Gibt es Fälle, in denen Strukturelle Integration nicht angewendet werden sollte?
Es ist grundsätzlich ratsam, einen Arzt zu befragen, wenn Sie eine Erkrankung vermuten oder eine vorliegt. Das gilt für den Bewegungsapparat ebenso wie für psychische Beschwerden, oder solche an Organen. Bei entzündlichen Erkrankungen und bei bösartigen Tumorerkrankungen ist von Struktureller Integration abzuraten. Ebenso ist im Stadium einer frühen Schwangerschaft (bis zum vierten Schwangerschaftsmonat) von Struktureller Integration abzuraten. 

Gibt es wissenschaftliche Studien, die sich mit der Wirkung von Rolfing® beschäftigen?
Es gibt eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen, die sich mit der Wirksamkeit von Rolfing® beschäftigen. Hier diejenigen, die mich besonders angesprochen haben:

  • Wie eng Körper und Psyche zusammenhängen und wie Rolfing® bei Depressionen helfen kann, zeigt eine Studie der Universität Witten/Herdecke anhand der Fragestellung "Myofascial Tissue and Depression". Eine Zusammenfassung finden Sie hier und hier
     
  • Die Studie "The Rolf Method of Structural Integration on fascial tissue stiffness, elasticity and superficial blood perfusion in healthy individuals" beleuchtete im Jahr 2020 die Ergebnisse der zehn Rolfing®-Sitzungen. Die Wissenschaftler:innen kamen zum Schluss, dass Rolfing®-Sitzungen insbesondere bei Bewegungseinschränkungen, die auf faszialen Verklebungen beruhen (die ihrerseits auf kompensatorische Bewegungs- und Haltungsmuster zurückzuführen sind) erfolgversprechend sind. Auch die Ernährungssituation der hautnahen Gewebe konnte signifikant verbessert werden. 
     
  • Die Wirksamkeit von Rolfing® bei körperlichen Dysbalancen wurde in einer Studie aus dem Jahr 2022 beleuchtet, an der u.a. Dr. Robert Schleipp der TU München mitwirkte. Die Forscher:innen konnten belegen, dass sich nach zehn Rolfing®-Sitzungen die Beweglichkeit bei der Beugung, der Außen- und Innenrotation im Schultergelenk sowie der Hüftbeugung signifikant verbessert hatten. Sie kommen zu dem Schluss, dass die verbesserte Beweglichkeit auf über ein einzelnes Gelenk hinausgehende, weitreichendere Veränderungen im Fasziengewebe schließen lässt, welche Fehlhaltungen reduzieren und eine aufrechte Körperhaltung begünstigen können. 
     
  • Näheres zur Faszienforschung und zu den Benefits eines gesunden faszialen Systems erfahren Sie unter www.fasciaresearchsociety.org oder www.fasciaresearch.com

Studien zu den unterschiedlichsten Aspekten der Rolfing®-Methode finden laufend statt, vornehmlich (aber nicht nur) im englischsprachigen Raum, und attestieren der Methode beispielsweise auch im Leistungssportbereich leistungssteigernde Ergebnisse. 

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